Laut dem Oxford English Dictionary ist eine Oase ein „fruchtbarer Ort in einer Wüste, wo es Wasser gibt“ und eine „angenehme oder friedliche Gegend oder Zeit inmitten eines schwierigen oder hektischen Ortes oder einer schwierigen Situation“. Irgendwo am Stadtrand von Frankfurt, weit hinter dem Hauptbahnhof, am Ende einer langen und einsamen Straße, wo Wohnhäuser in Industriegebiete übergehen, existierte über 10 Jahre lang eine solche Oase: der Gheddo-Spot.
Nun, der Gheddo-Spot war keine Oase im wahrsten Sinne des Wortes. Es gab kein Wasser. Es war sicherlich nicht fruchtbar. Und es gab verdammt noch mal keine Palmen. Aber es war ein abgelegener, isolierter Ort der Ruhe, der sich tatsächlich als fruchtbar für die Frankfurter Skateboard-Szene erwies. Der Gheddo-Spot wurde in einer Teamarbeit unter Beteiligung vieler Skateboarder der Stadt errichtet und war mehr als ein Konglomerat aus Ledges, Rails, Quarters und Manny Pads. Dank seiner isolierten Lage mitten im Nirgendwo war der Spot ein Rückzugsort vom stressigen Trubel innerstädtischer Spots. Im Sommer, wenn die Stadt unerträglich wurde, konnten wir im Schatten ihrer kränklichen Bäume zwischen Glasscherben und Schnupftabakzigaretten entspannen. Ungestört von Polizei, Sicherheitspersonal oder Fußgängern konnten wir den ganzen Tag skaten, filmen und herumhängen. Es war nicht schön im Sinne von „Schau dir diese verdammt schöne Landschaft an“, aber es gehörte uns.
Und jetzt ist es weg. Die Vorsprünge – weg. Die Quartiere – weg. Die Manny-Pads – Sie haben die verdammte Idee. Von Baggerschaufeln abgerissen und unter Raupenketten begraben. Die Oase, gefüllt mit Zement. Seien Sie also zum letzten Mal bei einem Memento Mori für den Gheddo-Spot in der Naxoshalle in Frankfurt am 30. Juni dabei. Mehrere Künstler und Skateboarder aus Frankfurt zeigen ihre einzigartige Perspektive auf einen der kultigsten DIY-Spots Deutschlands. Kommen Sie einzeln, kommen Sie alle und erzählen Sie es Ihren Freunden.