Über Bonkers Frankfurt
Bonkers wurde im Jahr 2010 auf unserem ehemaligen WG-Dachboden bei Kerzenschein auf einem Pentagramm aus dem Blut von Scooterkiddies und Bladern, die wir beim Coping-Einwachsen erwischt haben, geboren. Wir wollten einen Shop schaffen, der dem etablierten deutschen Skateboardfachhandel so massiv in den Allerwertesten tritt, dass die Longboards von der Discounter-Boardwand fallen. Der Fokus lag damals wie heute auf exklusiven jungen (Skate-)Marken aus aller Welt. Ihr wisst schon: von der Sorte, die auch dem planlosesten Möchtegerninfluencer zu Streetcred auf Instagram verhilft. Ein paar Jahre und diverse Kleinkriege mit Neidern später kam dann der soziale Aufstieg an die glamouröse Frankfurter Skyline — oder zumindest in die Alt-Sachsenhäuser Saufmeile, die Klappergasse. Nach unserer fast zehnjährigen Schreckensherrschaft in Alt-Sachs wagten wir 2023 den Sprung in die Frankfurter Innenstadt. Das Kopfsteinpflaster wurde ausgetauscht gegen glatten Beton, sodass du vor dem Laden auch mal einen Kickflip bailen kannst. Situiert zwischen dem Tagungsort des ersten deutschen Parlaments und zu Fuße der Skyline, ist die neue Location perfekt an die legendärsten Frankfurter Skatespots angebunden. Außerdem gibt es jetzt eine Couch, von der ihr unsere Mitarbeiter noch bequemer nerven könnt. In unserem Hauptquartier planen wir die restlose Unterwerfung der deutschen Skaterszene, finanziert durch den Verkauf von bunten Turnschuhen an Personen, die pin rolling für moralisch akzeptabel halten. Aber nicht nur Leute, die für neue Sneaker ihre Oma verkaufen würden, sind bei uns an der richtigen Adresse, im Gegenteil: Unser Service Bonkers Vintage kuratiert klassischen Apparel aus der Skateboard-Bronzezeit für alle Nostalgiker und Geschichtsbewussten, die heute immer noch von dem einen USA-Trip ’98 träumen, als man ihnen im Love Park den Reisepass geklaut hat. Darüber hinaus fördern wir, ähnlich wie die Tabakindustrie, die jungen Leute: Unser “professionelles” Team besteht ausschließlich aus Skatern, die, wenn nicht gerade zwanzig nach vier ist, recht erfolglos Tricks im Store üben und in Ermangelung von richtigen Jobs bei uns das Lager aufräumen müssen. Dass es kein richtiges Leben im falschen gibt, das wusste schon der alte Frankfurter Skaterboy Adorno, und so bemühen wir uns ständig, auf Neudeutsch die “local scene zu supporten”: Wir kollaborieren mit Künstler*innen für die künstlerisch anspruchsvollsten Grafiken und Ausstellungen, die man sich vorstellen kann, veranstalten den jährlichen Jam of Mainhattan, bei dem wir Skater für unser Amüsement bezahlen und Martin immer zu laut ins Megafon brüllt, schmeißen Partys mit warmem Bier und haben jüngst sogar eine private Skatehalle gebaut — das sogenannte Vereinsheim —, in die nur Einlass erhält, wer das Hauptwache-Doubleset switch nollieflippen kann. Kurz: Wir sind das coolere Jugendamt — also kommt vorbei, bringt ein paar Bier mit, und treibt unsere Mitarbeiter mit euren bescheuerten Fragen in den Freitod.