15 Jahre Dunk SB

15 Jahre Dunk SB

Fünfzehn ist ein tolles Alter. Wenn man fünfzehn ist, kann man mehr oder weniger machen, was man will (außer so lustige Sachen wie Komasaufen), ohne dass einem jemand wirklich nachhaltig böse ist. Sex mit der Freundin deines besten Freundes? Weed in der Pause? Schule schwänzen für Skateboarding? Interessiert keine Sau (außer vielleicht deine Eltern, aber was zum Teufel wissen die schon?). Als wir zum Beispiel fünfzehn waren, haben wir gerne Sneaker getragen, die aussahen, als wäre jemand mit dem Rasenmäher durch die Teppichabteilung von Karstadt gefahren und hätte die Fetzen danach wieder zusammengenäht. Unsere Vorliebe für abgefahrene Designs wurde damals am besten von Nike bedient, einem Unternehmen, das gerade den Skateboardmarkt mit den SB Dunks aufmischte. Als Nike 2002 die Skateboardingbühne betrat, nutzten sie das ohnehin bei Skatern populäre Modell Dunk als Leinwand für Farbtests und Kollaborationen. Dank dieser unglaublichen Kreativität und einer künstlichen Verknappungsstrategie leckten sich die Leute damals buchstäblich die Finger nach allen Nike SB Dunks.

Ernsthaft, die sogenannten Sneakerheads standen damals Schlange vor jedem Skateshop, der Nike SB führen durfte. Manche Releases – wie etwa der berüchtigte Pigeon Dunk – führten sogar zu Ausschreitungen, die von der Polizei beendet werden mussten. Andere Modelle – wie etwa der Tiffany Dunk – waren so gefragt, dass sie vierstellige Resale-Preise erzielten. In den Nullerjahren machte einen das Tragen von SB Dunks zum coolsten Mike am Kiez. Da wir damals so um die fünfzehn waren, war es auch egal, dass manche aus Kunstfell waren (Medicom Bearbrick Dunks) oder von Horrofilm-Legenden inspiriert wurden (Freddy Krueger Dunk). In dem Alter kann man ja eh machen, was man will.

Was nicht bedeutet, dass wir die alten SB Dunks nicht immer noch lieben – das tun wir nämlich. Immerhin waren die meisten super zum Skateboardfahren (Nike SB war ja immerhin eine Skateboarding-Marke, da ist das ganz hilfreich). Und jetzt wird der SB Dunk auch noch fünfzehn Jahre alt. Also raten wir euch, euer Wissen über Skateboardgeschichte mal ein wenig aufzufrischen, denn der Dunk spielt darin ein recht große Rolle. Es ist ja nicht nur so, dass der Nike SB Dunk das Sneakergame grundlegend änderte, in dem er es sozial akzeptabel machte, tagelang vor Shops zu campen, um ein paar Turnschuhe zu kaufen (wir meinen euch, Yeezy-Fans). Der Dunk SB hat auch Skateboarding selbst verändert. Da er geholfen hat, Nike die nötige Glaubwürdigkeit innerhalb der Skateszene zu erhalten, konnte das Unternehmen die Industrie weiter pushen. Heute steht Nike SB für hochentwickelte Skate-Technologie (siehe Hyperfeel) und hilft Skateboarding, zu wachsen. In der Retrospektive wäre diese Entwicklung nicht möglich gewesen, hätte es das ganze Geschrei um den Dunk nicht gegeben.





Back to blog